Sonntag, 22. März 2009

Uhl + Massopust

Die Trauerfeierlichkeiten in Winnenden sind verklungen, wir suchen sicheren Grund und Boden, Angela Merkel wird am Abend in der Talkshow von Anne Will im Hauptstadtstudio auftreten, als einziger Gast.

Nun die Spurensuche muß nicht so eindimensional sein, wir gehen auf Hermann Hesses Novelle Klein und Wagner ein die 1919 in Montgagnola entstanden seine Trennung von Mia Hesse und den Söhnen beschreibt, deren Behandlung durch Robert Jungk und hierzu die Skizze in der der Bankangestellte Klein eine Summe Geldes veruntreut und sich nach Italien begibt wo er die Tänzerin Teresa bewundert, er stellt sich dem Amokläufer Lehrer Wagner im inneren Monolog entgegen, der in der Anstalt Winnenden dilettierte, Hesse wollte sich warmschreiben, Klingsors letzter Sommer war ein Versuch, die Jugenderinnerungen Unterm Rad über das Seminar in Maulbronn ein weiterer, editionsgeschichtlich sind die Bändchen zwischen rororo und Suhrkamp Insel verteilt, was zuletzt dazu führte, daß Hesses Nachbar und seine Söhne den Übernahmekampf um suhrkamp gegen Ulla Berkewicz führten und dann aufgaben.

Bücher sind zunächst materielle Gegenstände, wir tun uns nichts Gutes wenn wir behaupteten eine Novelle hätte auf dem Tisch oder im Arbeitsblatt zur Deutschstunde zu Nina Mayer und den Namen der Schülerinnen und Schüler gestanden, dies wäre Anmaßung und Überheblichkeit, die Funktion des therapeutischen Schreibens selbst ist fragwürdig, jedoch sind die Vermittlungen zu leisten gegen eine Kulturlosigkeit und gegen schnelle Effekte aber auch gegen die Wiederholung wenn eben ein Reflektionsmedium dieses Papier als geduldiges Medium dienen muß, wenn eben die gesellschaftliche Differenzierung größere Auswahlmöglichkeiten als jemals zuvor bietet.
Das Abseits als sicherer Ort nannte es Brückner einmal, auf dem Tisch ist Diane Schömperlen "Die Sprache der Liebe" bei Piper, gesetzt in Baskerville bei uhl & massopust Aalen 1998 gelandet, wir nähern uns der Wirklichkeit und Aktualität in Dekadenschritten.
Verzeichnet auf dem Kassenzettel als 1 Buch. Banalität der Steuerprüfer.

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